Anästhesie so sicher wie noch nie

LEIPZIG (eb). Checklisten wie aus der Luftfahrt, ausgeklügelte Fehlermeldesysteme und einheitliche Farbkennzeichnungen von Spritzen sind Beispiele, wie die Patientensicherheit im Arbeitsalltag von Anästhesisten gewährleistet wird.

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Ein Bündel solcher Maßnahmen hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) im Rahmen der Helsinki-Deklaration verabschiedet.

Die in der europäischen Initiative zur Patientensicherheit geforderten Qualitätsstandards seien innerhalb von zwölf Monaten von der DGAI in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) umgesetzt worden, teilt die DGAI mit.

Anästhesiologische Verfahren seien mit einem anästhesieassoziierten Mortalitätsrisiko von 0,04 pro 10.000 Narkosen so sicher wie noch nie.

Im Bereich der Fehlermeldesysteme habe das deutsche Modell eine internationale Vorreiterrolle erlangt. Mit der Gründung eines "Nationalen Forschungszentrums AINS" wolle die DGAI neben der Patientensicherheit auch die Bedeutung der Anästhesiologie für den Heilverlauf konsequent weiter entwickeln.

Immer mehr Ops an älteren Patienten

Diese Aktivitäten zur Optimierung der Patientensicherheit sind gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des Ärztemangels dringend notwendig.

Wurden 2006 noch rund 190.000 über 80-jährige Patienten hierzulande an den Verdauungsorganen operiert, waren es 2009 bereits über 300.000. Gleichzeitig ist die Zahl der notwendigen Operationen insgesamt um über zwei Millionen gestiegen.

Da das Risiko für Narkosekomplikationen bei älteren und oftmals multimorbiden Patienten höher ist als bei gesunden, komme es aufgrund der demografischen Entwicklung zu einem rein rechnerisch bedingten Anstieg des Sterberisikos auf 2,7 pro 10.000 Narkosen.

Ein Grund mehr, die Sicherheit der Anästhesie weiter zu optimieren, so die DGAI in der Mitteilung.

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