Aids / HIV

Neue Kampagne wirbt um Solidarität

HIV-positive Menschen werden weiterhin diskriminiert und stigmatisiert. Eine neue Kampagne will das ändern: Sie zeigt Menschen, die das HI-Virus in sich tragen gemeinsam mit nicht infizierten Menschen, die sich mit ihnen solidarisieren.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Solidarität mit Betroffenen zeigen: Aktuelles Plakatmotiv der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Solidarität mit Betroffenen zeigen: Aktuelles Plakatmotiv der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

© BZgA

KÖLN. Es gibt keinen Grund, in der Aufklärung über HIV und Aids und im Werben um Solidarität mit Betroffenen nachzulassen. Das hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) deutlich gemacht.

"Leider gibt es weiter Diskriminierung und Stigmatisierung", sagte Bahr beim Auftakt zur diesjährigen Welt-Aids-Tag-Aktion, die unter dem Motto "Positiv zusammen leben" steht.

Wie bereits im Vorjahr hat die Kampagne den Themenschwerpunkt "HIV in der Arbeitswelt". Rund zwei Drittel der 78.000 HIV-positiven Menschen in Deutschland sind berufstätig.

"Es ist wichtig, dass sich die Arbeitgeber um das Thema kümmern", sagte Bahr. Zum einen könne es in jeder Belegschaft Menschen mit HIV geben, zum anderen gehe es darum, insgesamt die Toleranz zu fördern.

"Wir wollen, dass HIV-positive Menschen an der Gesellschaft teilnehmen." Dazu zähle auch die Arbeitswelt.

Autohersteller unterstützt Kampagne

Der Autohersteller Ford, auf dessen Gelände die Auftaktveranstaltung stattfand, unterstützt die Kampagne. "Wir wollen Solidarität zeigen", betonte Rainer Ludwig, Geschäftsführer Personal-/Sozialwesen der Ford-Werke GmbH.

Das Unternehmen informiert die Belegschaft auf mehreren Wegen über das Thema: ein gemeinsames Schreiben von Geschäftsführung und Betriebsrat, die Ford-Zeitung und das unternehmensinterne Fernsehen.

Bei Ford sei es inzwischen normal, dass sich Mitarbeiter zu ihrer Homosexualität bekennen, berichtete Ludwig. "Es ist aber immer noch nicht normal, sich als HIV-Positiver zu outen."

In diesem Jahr werben auf Plakaten HIV-Positive gemeinsam mit Nicht-Betroffenen um Solidarität. Dazu gehören der HIV-positive Unternehmer Holger und seine Mitarbeiterin Leonie.

"Man muss Solidarität vorleben, deshalb war es für mich keine Frage, bei der Aktion mitzumachen", erklärte Leonie.

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Man müsse auch denjenigen ein Gesicht zu geben, die Menschen mit HIV unterstützen, sagte Professor Elisabeth Pott, die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

"Es gehört Mut dazu, öffentlich zu Menschen zu stehen, die von Diskriminierung bedroht sind", sagte Pott.

Für Minister Bahr ist die Arbeit mit authentischen Botschaftern ein Teil des Erfolgs der Kampagne zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

"Wenn wir keine Menschen hätten, die ihre persönliche Geschichte erzählen, dann müsste die Bundeszentrale Models nehmen, und das wäre ganz schlecht."

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