Oxfam-Studie

Immer größere Schere zwischen Arm und Reich

Veröffentlicht:

BERLIN. Nach einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam könnten Deutschlands reichste Familien auch bei Ausgaben von einer Million Euro pro Tag noch Jahrzehnte auskommen, bis ihr Vermögen aufgezehrt wäre. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft auch in Deutschland immer weiter auseinander.

Die Familie von Theo Albrecht junior zum Beispiel, Erben der Discounterkette Aldi Nord, würde es bei einem geschätzten Vermögen von 13,5 Milliarden Euro demnach bis ins Jahr 2051 schaffen.

Grundlage für die Oxfam-Studie ist die aktuelle Reichenliste des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes". Demnach gibt es weltweit inzwischen 1645 Dollar-Milliardäre, mehr als doppelt so viel wie 2008. Ihr Gesamtvermögen entspricht den Bruttoinlandsprodukten Deutschlands und Kanadas zusammen.

85 Menschen besitzen so viel wie die halbe Weltbevölkerung

Die 85 reichsten Dollar-Milliardäre besitzen genau so viel Geld wie die ärmere Hälfte der gesamten Weltbevölkerung, mehr als 3,6 Milliarden Menschen.

Oxfam verbindet die Studie mit einem neuen Appell zur Einführung einer "Superreichen-Steuer": Allein, wenn man das über eine Milliarde US-Dollar hinausgehende Vermögen der 1645 Dollar-Milliardäre mit nur 1,5 Prozent besteuern würde, kämen umgerechnet 58 Milliarden Euro im Jahr zusammen.

Das wäre genug, um in den ärmsten Ländern der Welt alle Kinder zur Schule zu schicken und dazu noch ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen, argumentiert die Hilfsorganisation. (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen