Kommentar

Kostenfalle Rauchen

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Es ist eine wirklich schlechte Botschaft, die eine neue Studie zu den direkten und indirekten Folgekosten des Rauchens und der dadurch verursachten Krankheiten enthält: Sie sind weit höher, als bislang angenommen worden ist, und addieren sich derzeit auf jährlich 79 Milliarden Euro.

Diese enorme Belastung wird aller Wahrscheinlichkeit nach weiter steigen. Ursächlich dafür ist, dass Frauen vor einigen Jahrzehnten begonnen haben, männliches (Fehl-)Verhalten nachzuahmen: Vor allem in den jüngeren Jahrgängen bis etwa Mitte 45 liegt der Anteil der Raucherinnen nahe am Anteil der männlichen Raucher. Gerade in unteren Bildungsschichten liegt der Raucheranteil gleichermaßen bei Männern und Frauen bei rund 50 Prozent.

Die Folgen lassen sich an der Lungenkrebsinzidenz ablesen: Sie stieg bei Männern in den vergangenen vier Jahren um 1,5 Prozent, bei den Frauen jedoch um 15 Prozent.

40 Prozent der neu entdeckten Bronchialkarzinome entfallen inzwischen auf Frauen. Das ist auch ein Kostendesaster für die Kranken- und Rentenversicherung, die die Folgelasten der Tabak-assoziierten Krankheiten tragen müssen: aufgrund wachsender Behandlungskosten, aber auch wegen der Produktivitätsausfälle.

Lesen Sie dazu auch: Rauchen: Tabaksucht ist für die Gesellschaft teurer als gedacht

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Lesetipps
Zwei MFA stehen nebeneinander und blicken direkt in die Kamera.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wettbewerb um Personal

Mit guten Arbeitsbedingungen raus aus der Engpass-Falle bei MFA

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden