KBV

Gassen drohen neue Rechtshändel

Veröffentlicht:

BERLIN. In der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bahnen sich neue juristische Auseinandersetzungen an. Aus der Vertreterversammlung heraus wird eine Anzeige gegen KBV-Chef Dr. Andreas Gassen vorbereitet. Das hat die "Ärzte Zeitung" aus dem Umfeld der Vertreterversammlung erfahren.

Hintergrund sind Erkenntnisse der Innenrevision der KBV. In einem Bericht vom 1. September 2016, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt, bemerken die Prüfer, Gassen habe Beratungsleistungen "freihändig" in Auftrag gegeben. Eingekauft wurden so ein "Politik-Coaching" und ein "Coaching KBV- Krisenmanagement".

Rund 40.000 Euro hat die KBV ausweislich des Revisionsberichts bislang dafür an die Berliner Agentur Miller & Meier Consulting GmbH überwiesen. Ab einer Auftragshöhe von 20.000 Euro hätte die KBV mindestens drei Angebote einholen müssen.

Gassen soll demnach die Rechnungen "als sachlich und rechnerisch richtig" zur Zahlung abgezeichnet haben, obwohl die erforderlichen Vorstandsbeschlüsse und die Prüfung durch die Rechtsabteilung nicht vorgelegen hätten. Für das "Coaching KBV-Krisenbewältigung" gebe es zudem keine prüfbaren Leistungsbeschreibungen, heißt es in dem Bericht.

Dies gelte, so die Revisoren, auch für einen weiteren Auftrag für Miller & Meier mit dem Titel "Unterstützung und Beratung der KBV". Hier vermuten sie Manipulationen bei der Ausschreibung. Sie empfehlen den sofortigen Abbruch der Geschäftsbeziehungen. (af)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Praxis-IT

KBV: Neuer Anforderungskatalog an PVS

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren