Kommentar – Bürgerentscheid

Kein "Wünsch Dir was"

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Die Gesundheitsversorgung in dünn besiedelten Regionen wie Nordfriesland kann nicht mit der in Metropolen mithalten. Das kann man als ungerecht empfinden, ändert aber nichts an der Realität. Und die ist auch im Norden von begrenzten Mitteln geprägt.

Wer trotz millionenschwerer Zusatzbelastungen für den Kreis für ein zweites Krankenhaus auf Sylt und für die Wiedereröffnung einer wirtschaftlich nicht tragfähigen Einrichtung in einer kleinen Gemeinde stimmt, ignoriert nicht nur Zahlen, sondern auch die Wünsche seiner Mitmenschen. Die haben längst mit den Füßen abgestimmt, als sie das kleine Krankenhaus in Tönning nur schwach in Anspruch genommen haben. Ignoriert wird damit noch ein weiteres Faktum: Allein aus dem Wunsch der Bevölkerung nach Versorgung entsteht kein Personal, das in Kleinstkliniken, wie Tönning es war, arbeiten möchte. Eine Klinik wiederzubeleben, die wirtschaftlich nicht rentabel war, die wegen Personalmangels vorzeitig schließen musste und von der Bevölkerung immer seltener in Anspruch genommen wurde, ist fast so abenteuerlich wie die Forderung, auf Sylt neben einem bestehenden Krankenhaus ein zweites zu bauen, weil man mit der privaten Trägerschaft nicht einverstanden ist. Die Mehrheit im Kreistag von Nordfriesland hat das Begehren zurecht als "Wünsch Dir was" kritisiert und parteiübergreifend ein vernünftiges Konzept dagegen gestellt, das die Wähler unterstützen werden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!