Schleswig-Holstein

Wie die Entsorgung von Arzneien richtig geht

Gemeinsam an einem Strang ziehen die Heilberufe in Schleswig-Holstein: Sie unterstützen eine Aktion zur besseren Information der Bürger durch Flyer in Praxen.

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Ärzte und Apotheker haben eine gemeinsame Informationskampagne gestartet zur Entsorgung von Arzneimittelresten.

Ärzte und Apotheker haben eine gemeinsame Informationskampagne gestartet zur Entsorgung von Arzneimittelresten.

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KIEL. Schleswig-Holsteins Heilberufe unterstützen das Umweltministerium bei einer Informationskampagne zur richtigen Entsorgung von Arzneimitteln. Die Bevölkerung soll mit mehr als 110.000 Flyern und 4000 Postern in Arzt- und Tierarztpraxen sowie Apotheken aufgeklärt werden. Die Kammern dieser Berufe und das Umweltministerium vereinbarten außerdem einen engen Informationsaustausch.

Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann warb gemeinsam mit Umweltminister Robert Habeck (Die Grünen) sowie den Tierärzten und Apothekern in einem Pressegespräch für mehr Sensibilität bei diesem Thema. "Aus Gründen der Vorsorge ist es geboten, Wirkstoffe aus Arzneimitteln vom Wasserkreislauf fernzuhalten. Dazu gehört, neben der richtigen Entsorgung, Medikamente möglichst nur dann anzuwenden, wenn es tatsächlich erforderlich ist", sagte Bartmann. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass manche Wirkstoffe nahezu unverändert über die Nieren ausgeschieden werden. Habeck rief dazu auf, "Einträge da, wo es irgend geht", zu vermeiden.

Sein Ministerium nannte Zahlen aus einer Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung, wonach nur 15 Prozent der Verbraucher ihre Medikamente immer richtig entsorgen. 47 Prozent geben dagegen die flüssigen und 20 Prozent die festen Medikamentenreste zur Entsorgung in Spüle oder Toilette. Der "richtige" Entsorgungsweg kann vor Ort unterschiedlich ausfallen. Deshalb werden in den Flyern für jeden Kreis die zur Verfügung stehenden Wege aufgezeigt.

Das Land kündigte außerdem an, Kläranlagen exemplarisch untersuchen zu lassen. Damit soll ermittelt werden, wie die Reinigungsleistung der Kläranlagen ist und welche Arzneistoffe in welchem Umfang aus dem Wasser entfernt werden können. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend soll eine Strategie zur Verbesserung der Anlagen entwickelt werden. (di)

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