"Rückenstudie" der Bertelsmann Stiftung

Facharztverbände rügen Methodenmängel

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BERLIN. Facharztverbände haben eine Studie der Bertelsmann Stiftung über die regional ungleiche Zahl bei Rücken-Operationen als "wenig hilfreich" bezeichnet.

In der Publikation "Faktencheck Rücken – Rückenschmerzbedingte Krankenhausaufenthalte und operative Eingriffe" hatte die Stiftung dargelegt, dass die Fallzahlen bei Klinikaufenthalten und Operationen sich je nach Kreis um das bis zu 13-Fache unterscheiden.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) attestieren der Bertelsmann-Studie ein "niedriges wissenschaftliches Niveau". Bei Wirbelsäulen-Operationen würden mehrere Op-Schlüssel vergeben.

Dass dies die Studienautoren nicht berücksichtigt haben, sei eine "Schwachstelle". Damit sei die Zahl der Op-Schlüssel nicht gleich der Zahl der Eingriffe.

Entsprechend könne eine Ursache für die regionalen Unterschiede allein im unterschiedlichen Verschlüsselungsverhalten der Ärzte liegen. Operateure könnten bei einem Eingriff an der Wirbelsäule entweder die einzelne Diagnose codieren oder die einzelnen Schritte einer Operation – das können mehr als zehn pro Operation sein.

Beides sei in der Praxis möglich. Eingriffe mit unterschiedlichen Codierungsmethoden dürften daher nicht miteinander verglichen werden. Anderenfalls entstünden "falsche Rückschlüsse, die nicht der realen Versorgungssituation entsprechen", warnen DGOU und BVOU. (eb)

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