Kommentar

Ein Sieg der Emanzipation

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

Es ist ein Resultat der praktischen Vernunft und ein Sieg fortschrittlicher Drogenpolitik: die Regelversorgung Schwerstabhängiger mit Heroin. Vielen Opiatsüchtigen hat die Politik damit neue Hoffnung gegeben. Ärzte werden endlich Rechtssicherheit haben, und die Städte werden finanziell entlastet.

Aber die Entscheidung hat noch eine ganz andere Tragweite: Sie zeigt nämlich, dass sich das Parlament emanzipieren kann, wenn es nur will. Fernab aller Fraktionszwänge stimmten Abgeordnete aller Couleur für das Gesetz, selbst aus Unionsreihen. Und geradezu idyllisch wirkte das Plenum, als selbst Linke und FDP an einem Strang zogen.

Das Parlament hat bewiesen, dass es Politik für Patienten machen kann. Demnächst kann es das wieder - bei der Patientenverfügung. Doch da sah das Bild neulich noch ganz anders aus: Wie in der Vorschule stritt man darüber, wessen Antrag zuerst abgestimmt werden darf. Ergebnis: Die Abstimmung wurde gleich ganz von der Tagesordnung genommen.

Lesen Sie dazu auch: Diamorphin auf Kassenkosten - Süchtige brauchen noch Geduld

Mehr zum Thema

Beratungsverfahren eingeleitet

G-BA: Zwei neue Datenerhebungen zu Orphans

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer