Forscher entwickeln neue Beipackzettel

KÖLN (iss). Wenn Patienten Informationen über Arzneien nach ihren Bedürfnissen gestalten könnten, sähen sie anders aus als die heute üblichen Beipackzettel.

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Das zeigt eine Untersuchung der Uni Witten/Herdecke (UWH) im Auftrag des Bundesforschungsministeriums. "Bisher hat niemand die Patienten gefragt, was sie über Medikamente wissen und wie sie die Information haben wollen", sagt die klinische Pharmakologin Professor Petra Thürmann.

Das hat die Forschergruppe der UWH geändert: Sie hat in Hausarztpraxen Patienten zu den Beipackzetteln befragt, die an Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhtem Cholesterin leiden. "Die meisten hielten die Zettel für zu umfangreich, wenig verständlich und hätten stattdessen lieber ausführlicher mit ihrem Arzt über das Medikament gesprochen", sagt Pflegewissenschaftler Dr. Oliver Herber.

Auf Basis der so gefundenen Kriterien entwickeln die Forscher jetzt Broschüren für bestimmte Arzneien. Sie werden über Hausarztpraxen und öffentliche Plätze an rund 1000 Patienten verteilt. "Wir werden sie dann befragen, ob sie die Broschüren verstanden und ob sie ihnen geholfen haben", sagt Thürmann.

Mit den Ergebnissen dieses zweiten Untersuchungsschritts wollen die Forscher Beispiele für patientennahe Beipackzettel entwickeln.

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