Europäische Arzneiagentur in der Kritik

Veröffentlicht:

BRÜSSEL (spe). Der Europäische Ombudsmann, P. Nikiforos Diamandouros, wirft der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vor, Berichte über Nebenwirkungen von Medikamenten unzulässig zurückzuhalten.

Ein irischer Bürger hatte bei der EMA Berichte über mutmaßliche ernsthafte Nebenwirkungen eines Akne-Medikaments, wie Reaktionen, die zu Selbstmordabsichten führen könnten, angefordert. Die Behörde verweigerte den Zugang zu den Dokumenten mit der Begründung, europäische Transparenzregeln gälten nicht für Berichte über Nebenwirkungen.

Die Agentur betonte, eine Veröffentlichung könne zur Verbreitung möglicherweise irreführender oder unverlässlicher Daten führen. Der Ombudsmann widerspricht dieser Auffassung: "Die Arzneimittel-Agentur spielt bei der Zulassung und Überwachung von Medikamenten eine zentrale Rolle. Ihre Arbeit hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit europäischer Bürger. Es ist deshalb von äußerster Wichtigkeit, dass die EMA den größtmöglichen Zugang zu Dokumenten gewährt und darüber hinaus eine pro-aktive Informationspolitik zum Nutzen der Bürger betreibt."

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen