Hamburg: "Mehrkosten" sind böse Überraschung für Patienten

HAMBURG (di). Patienten in Hamburg sind durch die zu Jahresanfang in Kraft getretenen Neuregelungen im Arzneimittelsektor zur sogenannten Mehrkostenregelung verunsichert.

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Die gemeinsame Patientenberatung von Ärztekammer und KV Hamburg erhält derzeit viele Anfragen, weil die Patienten andere als die gewohnten Medikamente erhalten.

Für die Patienten führen die Neuregelungen nach Einschätzung von Patientenberater Ernst Heise-Luis zu mehr Intransparenz. "Da die Kassen den Versicherten nicht mitteilen, welche Vergütung sie vereinbart haben, rechnen die Versicherten mit mehreren Unbekannten", sagte Heise-Luis.

Er bezieht sich auf die Fälle, in denen Patienten, um bei ihren gewohnten Medikamenten zu bleiben, diese in der Apotheke bezahlen und dann zur Erstattung bei ihrer Krankenkasse einreichen.

Weil die Kassen höchstens einen Betrag erstattet, der die gesetzlichen und vertraglichen Hersteller- und Apothekerrabatte berücksichtigt, werden Patienten mit derzeit nicht kalkulierbaren Zusatzbeträgen belastet. Hinzu kommt ein Abschlag, den die Kasse für das Erstattungsverfahren erhebt.

Dies gilt allerdings nicht, wenn Patienten aus medizinischen Gründen - etwa wegen einer Unverträglichkeit - das neue Arzneimittel nicht nehmen sollen. Der Arzt kann dann den Austausch ausschließen, indem er auf dem Kassenrezept das Autidem-Kästchen ankreuzt.

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