Arzneimittelausgaben drehen im Mai wieder deutlich ins Plus

Nach drei Monaten mit zum Teil massiven Rückgängen haben die Arzneimittelausgaben zu Lasten der GKV im Mai wieder um acht Prozent zugelegt.

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FRANKFURT/MAIN (fst). Vertragsärzte haben im Mai Arzneimittel und Impfstoffe im Wert von 2,65 Milliarden Euro zu Lasten der GKV verordnet, acht Prozent mehr als im Vorjahresmonat, teilt das Beratungsunternehmen IMS Health mit. Dabei sind Zwangsrabatte berücksichtigt, nicht aber Einsparungen aus Rabattverträgen.

Auch die Zahl der abgegebenen Packungen ist im Mai sprunghaft um 10,7 Prozent auf 58,99 Millionen gestiegen. Im April war die Menge noch um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat geschrumpft.

IMS Health führt die Entwicklung maßgeblich auf aufgebrauchte Medikationsvorräte bei chronisch Kranken zurück. So finden sich bei den 20 am häufigsten verordneten Arzneigruppen durchweg starke Zunahmeraten, so bei Thyreoidpräparaten (plus 18,9 Prozent), Lipidregulatoren (16,4), Antiepileptika (14,5) oder Diabetes-Tests (15,4 Prozent).

Der starke Verordnungsanstieg betrifft fast alle Fachgruppen. Am stärksten fällt er bei Augenärzten (19,2) und Dermatologen (18,3) sowie Neurologen, Psychiatern und Nervenärzten (16,9) aus. Etwas verhaltener ist die Zunahme bei Internisten (12,6) und Praktikern (8,8). Lediglich bei Pädiatern sinkt die Menge an verordneten Packungen um 4,9 Prozent.

Noch stärker als im Arzneimittelmarkt legt der Umsatz für Vakzine zu, und zwar über alle Segmente um 25 Prozent. Am größten fällt der Anstieg bei Einfach-Impfstoffen aus - hierunter fallen auch HPV- und FSME-Vakzine (42,2 Prozent).

In den ersten fünf Monaten 2011 haben die Kassen für Arzneien und Impfstoffe 12,4 Milliarden Euro bezahlt, 2,3 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dagegen steigt der Packungsabsatz auf 288 Millionen (plus 2,4 Prozent).

Ursächlich für diese Schere zwischen Umsatz- und Absatzentwicklung sind die verschiedenen Kostendämpfungsinstrumente der jüngsten Reformen, allen voran der seit August 2010 auf 16 Prozent erhöhte Zwangsrabatt. So mussten Arzneihersteller bis Ende Mai auf 953 Millionen Euro zu Gunsten der Kassen verzichten, mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum 2010 (428 Millionen Euro).

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