vfa fordert Gründe für den Herstellerabschlag

FRANKFURT/MAIN (cw). Die Pharmabranche will den Bescheid des BMG nicht so ohne weiteres schlucken. Der vfa fordert Einsichtnahme in die Begründung, warum Preisstopp und 16-prozentiger Zwangsabschlag trotz milliardenschwerer GKV-Überschüsse fortgeschrieben werden sollen.

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Dr. Hagen Pfundner, Vorstandsvorsitzender des vfa: "Wir wollen die Fakten sehen."

Dr. Hagen Pfundner, Vorstandsvorsitzender des vfa: "Wir wollen die Fakten sehen."

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"Wir wollen die Fakten sehen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa), Dr. Hagen Pfundner, bei einem Pressegespräch in Frankfurt.

"Wir wollen mit dem Gesetzgeber konstruktiv verhandeln". Die Industrie, so Pfundner weiter, sei bereit, ihren Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen zu leisten.

Es sei jedoch inakzeptabel, wenn angesichts satter GKV-Überschüsse der Herstellerabschlag in einer Höhe beibehalten werde, der einmal die Erwartung eines Kassendefizits von elf Milliarden Euro zugrunde lag. Auch rechtliche Schritte gegen die Fortführung des Abschlags schließe man derzeit nicht aus.

Aktuellen Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zufolge summieren sich die Rücklagen der GKV 2013 auf 20 Milliarden Euro. Laut einer EU-Richtlinie sind staatliche Preismoratorien jährlich zu überprüfen.

Anfang Februar hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt, "vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheiten und der zu erwartenden Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung" sei "das Preismoratorium weiterhin gerechtfertigt".

Laut vfa kostet der 16-prozentige Zwangsrabatt auf festbetragsfreie Arzneimittel die 43 Mitgliedsunternehmen des Verbandes über die gesamte Laufzeit - August 2010 bis Ende 2013 - sechs bis acht Milliarden Euro.

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