Marktforschung
Innovationen sind in GKV angekommen
FRANKFURT/MAIN. Wie sieht es mit der Marktdurchdringung von Arzneimittelinnovationen im Systemvergleich gesetzliche versus private Krankenversicherung aus?
Das Beratungsunternehmen IMS Health kommt anhand der 2012er-Verordnungsdaten von 30 Substanzen in ausgewählten Indikationen zu einem überraschenden Ergebnis: Gerade der Anteil ganz neuer Präparate - solcher, die im Zeitraum 2010 bis 2012 eingeführt wurden - am Gesamtumsatz aus GKV und PKV mit patentierten Originalen ist bei den gesetzlichen Kostenträgern höher als bei den privaten.
Erwartet hätte man wohl eher, so heißt es in einer IMS-Mitteilung, "dass patentgeschützte Präparate, je neuer sie sind, umso stärker Privatpatienten verordnet werden". Dass dem nicht so ist, werten die Berater als Zeichen dafür, dass "Innovationen in der GKV angekommen" sind.
In der detaillierten Analyse auf Indikationsebene ergibt sich laut IMS, dass der Anteil neuester Produkte am Gesamtumsatz unter Patent bei den gesetzlichen Kassen mit abnehmender Bedrohlichkeit einer Erkrankung abnimmt, während er gleichzeitig im PKV-Segment zunimmt.
Schlussfolgerung: "Der Aspekt der Lebensqualität scheint bei Verordnungen auf Privatrezepten eine stärkere Berücksichtigung zu finden".
Bei schweren Krankheiten wie etwa Schizophrenien, viralen Infektionen oder Autoimmunerkrankungen lasse sich dagegen kein höherer PKV-Anteil an den innovativen Medikamenten feststellen. (cw)