Homöopathie-Kosten

Homöopathische Dosis reicht zur Finanzierung

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Es gibt merkwürdige Themenkarrieren, die durch den Blätterwald spuken. Diesmal sind drei Todesfälle bei einem Heilpraktiker nahe der niederländischen Grenze der Auslöser. Alle drei Patienten waren wahrscheinlich moribunde Krebskranke, mutmaßliche Ursache könnte ein nicht als Arzneimittel zugelassener experimenteller Stoff sein

Eine Kausalität ist freilich nicht belegt, sondern eine mögliche Hypothese im Rahmen der Ermittlungen. Eine ebenfalls nicht unwahrscheinliche These ist Betrug an hoffnungslos erkrankten Menschen.

Jenseits der Faktenlage setzen die Gralshüter der reinen Lehre von der evidenzbasierten Medizin eine Welle der Entrüstung in Gang und assoziieren: Heilpraktiker gleich Homöopathie gleich irrationale Verschwendung in der GKV.

Es gehört aber auch zu den Tatsachen, dass sich der Glaube an die Homöopathie vor allem in den Köpfen keineswegs bildungsferner Schichten festgesetzt hat - und gerade diese Klientel bei Krankenkassen wegen ihres hohen Deckungsbeitrags besonders begehrt sind.

Da Glaubenssachen nun einmal nicht zu diskutieren sind, hat der Gesetzgeber auch der GKV gewisse Freiheit gelassen. Das kostet GKV und PKV 100 Millionen Euro, 1,20 Euro pro Bürger im Jahr -eine homöopathische Dosis im Versicherungstopf.

Lesen Sie dazu auch: Homöopathie: 1,20 Euro für die Globuli

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