Kommentar – Neue Bedarfsplanung

Ambitionierte GBA-Pläne

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Erst steuern, dann finden, dann bezahlen. So könnte man die aktuelle Richtlinie des GBA zur Bedarfsplanung zusammenfassen. Das einstimmige Votum täuscht ein wenig darüber hinweg, ob die ambitionierten Plänen tatsächlich so auch umgesetzt werden können.

Zumindest Psychotherapeuten sind davon nicht überzeugt. Sie haben am Freitag ihre Kritik bekräftigt, wonach die Reform ihr Hauptziel verfehle, Wartezeiten zu reduzieren. Zudem bleibt es das Geheimnis des GBA, warum er mit den knapp 780 zusätzlich genehmigten Stellen so deutlich hinter den 2400 benötigten zurückgeblieben ist.

Pikant ist die Regelung für Schwerpunkt-Internisten, für die künftig Mindest- und Höchstquoten gelten. Was tun, wenn die Mindestquote nicht erfüllt ist und etwa ein Rheumatologen-Sitz nicht besetzt werden kann? Fällt dann der Sitz aus dem gesamten internistischen Schwerpunktspektrum heraus oder kann er anderweitig besetzt werden? Flexibilität ist hier gefragt.

Weit über tausend freie Hausarztsitze könnten zusätzlich besetzt werden. Knapp 2700 sind bereits vakant. Zyniker würden sagen: Gut zu wissen, wie groß die Lücke jetzt genau ist. Vielleicht aber beschleunigt diese Erkenntnis die Fantasie, mehr Anreize für Ärzte zu schaffen, hausärztlich tätig zu werden.

Lesen Sie dazu auch: Bedarfsplanung: Warum die Umsetzung „sportlich“ wird

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