Kommentar

Ärzte haben den Schwarzen Peter

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Die Debatte über regionale Auswirkungen der Honorarreform ist eingeläutet. In ungewohnt scharfer Form hat der Vorsitzende der KV Nordrhein Dr. Leonhard Hansen den Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses kritisiert.

Während in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass sich die Ärzte bundesweit über eine satte Honorarsteigerung von zehn Prozent freuen können, fällt das Ergebnis für die Niedergelassenen in Nordrhein deutlich magerer aus. Sie erhalten ein Plus von nur 3,6 Prozent und müssen ein Absinken des Punktwertes hinnehmen. Die Festschreibung der Fallpunktzahlen nimmt ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, das durch Mehrleistungen zu kompensieren. Die Option, den Punktwert durch regionale Verhandlungen anzuheben, haben sie nicht.

In der Diskussion mit den Patienten haben die Niedergelassenen jetzt den Schwarzen Peter. Die Patienten kommen mit der Erwartung, die höhere Vergütung lasse wieder mehr Spielraum für die Versorgung zu. Den Verweis auf regionale Unterschiede in der Verteilung der Zuwächse werden viele als vorgeschoben empfinden - innerhalb der alten Länder sind die Unterschiede unter Versorgungsgesichtspunkten auch nur schwer nachzuvollziehen.

Lesen Sie dazu auch: "Wir haben die nützlichen Idioten gespielt!"

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer