"Allgemeinmedizin im PJ muss Pflicht werden!"

WÜRZBURG (sto). Um dem drohenden Ärztemangel zu begegnen, muss die Aus- und Weiterbildung mehr als bisher gefördert werden. Auch die Niederlassung müsse stärker unterstützt werden, forderte der Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer Dr. Max Kaplan.

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Bei der ärztlichen Ausbildung sollten vermehrt Praktika in Hausarztpraxen von mindestens vier Wochen absolviert werden, erklärte Kaplan beim Bayerischen Ärztetag in Würzburg. Allein in Bayern würden dafür etwa 600 Lehrpraxen benötigt. Zudem sollte die Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr (PJ) durch eine Novellierung der Approbationsordnung zur Pflicht gemacht werden.

PJ-Studenten sollten ähnlich wie Lehramtsanwärter eine finanzielle Zuwendung bekommen, um nicht umsonst arbeiten zu müssen, forderte Kaplan. An allen medizinischen Fakultäten sollten Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingerichtet werden. Die Universitäten müssten in diesem Bereich endlich ihrer Ausbildungspflicht nachkommen.

Auch die Förderung der Weiterbildung zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin müsse ausgebaut werden. So sollten Verbundsysteme für die Weiterbildung geschaffen und die Vermittlung von Weiterbildungsstellen über eine gemeinsame Einrichtung von Ärztekammer, KV und Krankenhausgesellschaft besser koordiniert werden, regte Kaplan an. Die Fördergelder sollten auf jeweils 2000 Euro von Krankenkassen und KV erhöht werden.

Um die Niederlassung zu fördern, sollten niederlassungswilligen Ärzten im Rahmen der Mittelstandsförderung zinslose Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollten mit finanzieller Hilfe des Staates flächendeckend Bereitschaftspraxen eingerichtet werden, forderte der Kammer-Vize

Lesen Sie dazu auch: Immer mehr Kliniken zahlen für das PJ

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