Hoppe: Medizinstudium ohne Einser-Abitur

DÜSSELDORF (iss). Die ärztliche Freiberuflichkeit wird einer der Schwerpunkte des Ärztetages 2009 in Mainz sein. Zentrale Bedeutung erhalten auch die Themen Patientenrechte, Rationierung und Priorisierung sowie die Situation von behinderten Menschen.

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Das kündigte der Präsident der Bundesärztekammer und der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) Professor Jörg-Dietrich Hoppe auf der ÄKNo-Kammerversammlung an. "Wir werden dafür kämpfen, dass der Arztberuf so intensiv wie möglich seine Funktion behält und auch ausbaut, denn wir sind eine wichtige Gruppierung der bundesdeutschen Gesellschaft."

Der Einfluss des Staates auf das Gesundheitswesen werde immer größer. Durch den Gesundheitsfonds und die staatlich verordneten Beiträge lege der Staat die finanzielle Ausstattung des Gesundheitswesens fest. "Der Staat bestimmt in großen Anteilen durch Rechtsverordnung, wie die Prozeduren laufen", kritisierte Hoppe.

Als Beispiele nannte er die diagnose-bezogenen Fallpauschalen in Kliniken und die Disease-Management-Programme. Das beschwere die Ärzte. "Der Nachwuchs überlegt sich sogar, ob er überhaupt in ein solches System gehen will", sagte er mit Blick auf die aktuelle Umfrage der Universität Bochum.

In einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" forderte Hoppe eine Reform der Arztausbildung. Das Einser-Abitur als Zugangsvoraussetzung für ein Medizinstudium sei ungeeignet, sagte er. "Es gibt viele junge Menschen mit schlechteren Schulnoten, die den Arztberuf als Berufung verstehen, bei denen Idealismus eine größere Rolle spielt als bei einem Einserkandidaten."

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