Ärzte sollen rund um die Uhr erreichbar sein
Die KV Berlin will die ärztliche Versorgung von Heimbewohnern in Berlin generell nach dem Vorbild des "Berliner Projekts" gestalten.
Veröffentlicht:"Wir brauchen eine engere Kooperation zwischen Heimpersonal und niedergelassenen Ärzten", so die Berliner KV-Chefin Dr. Angelika Prehn. Sie sprach sich dafür aus, eine 24-Stunden-Rufbereitschaft für Ärzte und regelmäßige Visiten einzuführen. Dieses Modell wird bislang als "Berliner Projekt" von der AOK Berlin und der IKK Brandenburg und Berlin in Kooperation mit der KV Berlin, der Berliner Krankenhausgesellschaft und dem Verband der Privatkrankenanstalten Berlin-Brandenburg in 38 Pflegeheimen der Hauptstadt angeboten (wir berichteten).
Die niedergelassenen Ärzte sind rund um die Uhr erreichbar und nehmen mindestens eine wöchentliche Visite bei den Bewohnern und Fallbesprechungen mit dem Pflegepersonal vor. Auch Physiotherapeuten sind eingebunden. Die Mehrausgaben für die Vergütung der Ärzte und für Physiotherapie werden durch geringere Kosten für Krankentransporte und stationäre Behandlungen der Heimbewohner mehr als ausgeglichen.
"Die beteiligten Krankenkassen erzielen dadurch jährlich Einsparungen in Millionenhöhe", sagte Prehn. Für sie sei deshalb völlig unverständlich, warum sich nicht alle Krankenkassen an dem Projekt beteiligten und das Projekt auf mehr Pflegeheime ausdehnten.
"Mit diesem Konzept können wir die Versorgung der älteren, meist chronisch kranken und multimorbiden Patienten in Pflegeheimen deutlich verbessern und gleichzeitig die Ausgaben senken", so Prehn. Die KV-Chefin forderte zudem, dass Heimbesuche generell extrabudgetär bezahlt werden müssten. Als Teil des Regelleistungsvolumens würden sie zur Zeit nur begrenzt vergütet.