Medizinstudenten fordern kürzeres Pflegepraktikum

BERLIN/NEU-ISENBURG (bee). Der Ausschuss der Medizinstudenten im Hartmannbund fordert eine Verkürzung des Pflegepraktikums. Auch hat er sich in der Diskussion um die neuen Studienabschlüsse im Bachelor/Master-System positioniert.

Veröffentlicht:

In einem Positionspapier, das bei der Hauptsversammlung des Hartmannbundes auf dem Deutschen Ärztetag im Mai vorgestellt werden soll, bekräftigen die Studenten ihre Forderung nach einer Reform des Pflegepraktikums. Der dreimonatige Aufenthalt auf einer Station solle auf zwei Monate verkürzt werden, so Max Pattmöller, Vorsitzender des Ausschusses zur "Ärzte Zeitung". Eine Checkliste soll die Qualität des Pflegepraktikums verbessern und Ausbildern und Studenten Anhaltspunkte geben, welche Fähigkeiten erlernt werden sollen.

Bachelor- und Master in der Medizin kann Chance sein.

Weitere Forderung der Medizinstudenten ist die Befreiung von Studiengebühren in der Zeit zwischen dem PJ und dem zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Gerade im Examenssemester werden kaum Lehrangebote an der Universität in Anspruch genommen, daher sei auch keine Gebühr fällig, so Pattmöller.

Außerdem fordern die Medizinstudenten eine freie Entscheidung über den Ort ihrer PJ-Terziale. "Wir wünschen uns hier mehr Wettbewerb zwischen den Lehrkrankenhäusern", sagte Pattmöller. Derzeit werden Studenten von den Universitätskliniken auf die freien Stellen verteilt.

Diskussionen gab es auch über die Einführung des Bachelor/Master-Systems für Medizinstudiengänge. Die Studenten des Hartmannbundes gehen davon aus, dass auch in der Medizin die neuen Abschlüsse kommen werden. "Wir sehen bei der Einführung Chancen aber auch Risiken", sagte Pattmöller der "Ärzte Zeitung". Dass eine ärztliche Tätigkeit nur nach bestandenem sechsjährigen Studium - Bachelor- und Masterabschluss sowie eine PJ-ähnliche praktische Ausbildung - und dem Staatsexamen möglich ist, setzt der Ausschuss voraus. Außerdem fordern die Studenten, dass alle Medizin-Bachelor-Absolventen zum anschließenden Master-Studiengang zugelassen werden.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Sachstandsbericht beim Ärztetag

StäKo: Jede vierte Weiterbildung erfolgt bereits in Teilzeit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!