Schmidt fordert Ende der Honorarproteste
BERLIN (hom). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat die niedergelassenen Ärzte aufgerufen, ihre Protestaktionen gegen die Honorarreform unverzüglich einzustellen.
Veröffentlicht:Viele Ärzte dürften sich dank der zu Beginn des Jahres in Kraft getretenen Vergütungsreform über deutliche Honorarzuwächse freuen, sagte Schmidt der "Frankfurter Rundschau". Deshalb erwartet sie, dass die Ärzteschaft "keine Aktionen mehr zulasten der Patienten" unternehme und das "Politgetöse" in den Praxen verstumme.
Im Süden, Westen und Norden der Republik hatte es zuletzt teils heftige Proteste gegen die Honorarreform der großen Koalition gegeben. Viele Ärzte befürchteten massive Honorarverluste und hatten ihre Patienten in Form von Plakaten und Flyern auf die ihrer Ansicht nach ungerechte Vergütungssituation hingewiesen.
In den vergangenen Tagen hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein, Bremen und Bayern Abrechnungszahlen aus dem ersten Quartal 2009 vorgelegt (wir berichteten). Die befürchteten massiven Honorareinbußen blieben demnach weitgehend aus. Stattdessen verzeichneten viele Ärzte sogar ein Honorarplus.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will am Montag die Ergebnisse aller 17 KVen vorlegen. Erst dann ergebe sich ein "bundesweites Bild", sagte ihr Sprecher Dr. Roland Stahl der "Ärzte Zeitung". Die KBV lasse sich von der derzeit herrschenden Aufregung nicht verrückt machen.