Kritik an Versorgung von behinderten Menschen
NEU-ISENBURG (bee). Mit Kopfschütteln haben Mediziner auf den Bericht der Bundesregierung zur Lage der Menschen mit Behinderung in Deutschland reagiert. "Über die zentralen Probleme der medizinischen Versorgung verliert der Bericht kein Wort", so Professor Michael Seidel, leitender Arzt in den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel zur "Ärzte Zeitung".
Der 107-seitige Bericht befasst sich auf knapp vier Seiten mit der medizinischen Versorgung. Dabei sei das Thema in der Fachwelt deutlich präsenter. Seit dem Deutschen Ärztetag in Mainz bekäme die medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung deutlich mehr Aufmerksamkeit. Erfreulich findet Seidel es auch, dass es inzwischen mehr Fortbildungsveranstaltungen für interessierte Ärzte gebe. Seidel fordert, dass die künftige Bundesregierung sich intensiver mit den Problemen für Menschen mit Behinderungen auseinandersetzt.