Psychisch kranke Kinder sollen nicht mehr lange warten

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF (akr). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will die Wartezeiten für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen verkürzen. "Wir werden die Wartezeiten künftig auf weniger als einen Monat drücken", kündigte der Minister in einer Landtagsdebatte zur psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in NRW an. Im Schnitt dauert es nach seinen Angaben drei Monate, bis junge Patienten mit psychischen Erkrankungen eine Behandlung beginnen können.

"Das ist zu lange", sagte Laumann. Er wies darauf hin, dass es zurzeit keine einheitliche Zählweise der Wartezeit gibt. Teilweise wird sie nach dem Erstkontakt des Patienten mit einem Arzt oder einer Einrichtung berechnet, teilweise nach der Diagnosestellung. Laumann hält die Berechnung ab Diagnosestellung für sinnvoll.

In der Debatte ging der Minister auf Konfrontationskurs zum Landschaftsverband Rheinland (LVR). In NRW organisieren zwei Kommunalverbände weite Teile der psychiatrischen Versorgung. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe habe signalisiert, dass er ein genehmigtes Bett für die psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen innerhalb eines Jahres aufstellen könne, sagte der Minister. Repräsentanten des LVR dagegen hatten erklärt, der LVR brauche dafür fünf Jahre. "Wer sagt, er kann das erst in fünf Jahren, muss das sagen", so Laumann. "Aber dann ist er nicht mehr unser Partner."

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom