Kommentar

Die GKV mitten im Verteilungskampf

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Der Verteilungskampf beginnt. Bald müssen die Eckpunkte für den Bundeshaushalt 2011 feststehen. Höchste Zeit für Unions-Haushaltspolitiker, sich in Stellung zu bringen. Sie fordern, alles auf den Prüfstand zu stellen - auch den Zuschuss des Bundes zur Gesetzlichen Krankenversicherung.

Dabei geht es nicht um Kleckerbeträge. Mit 15,7 Milliarden Euro bezuschusst der Bund die GKV in diesem Jahr. Planmäßig müsste im kommenden Jahr, wie im Wettbewerbs-Stärkungs-Gesetz (WSG) verbrieft, der reguläre Steuerzuschuss nochmals um 1,5 Milliarden Euro höher liegen als im laufenden Jahr. Soweit die Theorie. In der Praxis zwingen das hohe Defizit und die Schuldenbremse im Grundgesetz zu einem beinharten Konsolidierungskurs. Da wachsen die Zweifel, ob jemals wieder die Zuschusshöhe des laufenden Jahres erreicht wird.

Schaut man sich die Entwicklung seit 2004 an, so bestätigt sich, dass der Staat für die GKV ein unsicherer Kantonist ist: 2006 sollte der Steuer-Obolus von 4,2 wieder auf 1,5 Milliarden Euro abgeschmolzen werden. Dann wurde im WSG doch ein Steuerzuwachs um 1,5 Milliarden Euro pro Jahr festgelegt. Glaubt man den Haushaltspolitikern, dreht sich nun der Wind wieder. Auf die Kassen kommen harte Zeiten zu.

Lesen Sie dazu auch: Unionspolitiker streiten über GKV-Zuschuss

Mehr zum Thema

Sachstandsbericht beim Ärztetag

StäKo: Jede vierte Weiterbildung erfolgt bereits in Teilzeit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

PPARδ-Agonist

Seladelpar zeigt Wirkung gegen primäre biliäre Cholangitis

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!