Kommentar

Gesundheit soll Bürgersache sein

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

So sperrig der Begriff Subsidiarität sein mag, so wichtig ist dieses Prinzip für das Zusammenleben: Staatliche Aufgaben sollen möglichst immer auf der Ebene geregelt werden, wo bürgernahe Lösungen am ehesten zu erwarten sind. Die fruchtlose Diskussion über ein nationales Präventionsgesetz ist ein abschreckendes Beispiel dafür, wie sich Interessengruppen blockieren -  und Bürger zu Randfiguren werden.

Baden-Württemberg erprobt mit seiner Gesundheitsstrategie eine anspruchsvolle, aber vielversprechende Alternative: Dort werden alle relevanten Akteure an einen Tisch gebracht. Ziel ist es, den Kommunen Werkzeuge für lokale Gesundheitskonferenzen an die Hand zu geben, ohne sie zu bevormunden. Der Grundgedanke folgt dem Subsidiaritätsprinzip: Vor Ort lässt sich am ehesten entscheiden, wie Bürger effektiv in Prävention und Gesundheitsförderung eingebunden werden.

Freilich werden Kommunen bei Gesundheitskonferenzen auch auf Kompetenzgrenzen treffen - über Umweltbelastungen wie etwa Straßen- oder Fluglärm wird auf anderen Ebenen entschieden. Hat die Strategie aber Erfolg, werden Nachahmer nicht ausbleiben.

Lesen Sie dazu auch: Prävention vor Ort - besser als Paragrafenlyrik

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen