Hochschwangere Flüchtlinge dürfen in Hamburg bleiben

Die Ärztekammer Hamburg ist mit Intervention beim Bürgermeister erfolgreich, Umverteilung der Schwangeren ist künftig verboten.

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HAMBURG (di). Hochschwangere Flüchtlingsfrauen, die sich in Hamburg aufhalten, werden künftig nicht mehr in andere Bundesländer geschickt. Dies erreichte die Hamburger Ärztekammer nach Intervention beim Bürgermeister.

Künftig ist die Umverteilung in Flüchtlingsheime anderer Bundesländer untersagt, wenn die Schwangerschaft die 26. Woche erreicht hat. Kammerpräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery sieht darin einen wichtigen Erfolg für eine bessere medizinische Versorgung von sich illegal in Hamburg aufhaltenden Frauen. Diese können künftig die Schwangeren-Vorsorge bei den behandelnden Ärzten in Hamburg weiterführen. Die Intervention der Ärztekammer hat einen tragischen Fall zum Hintergrund: Eine hochschwangere Frau aus Ghana war im Frühjahr zweimal von Hamburg aus in verschiedene Flüchtlingsheime in Mecklenburg-Vorpommern umverteilt worden. Sie brachte ihr Kind im Mai tot zur Welt. Eine Hamburger Gynäkologin hatte die Ärztekammer über den Fall informiert, diese hatte den Umgang mit der Frau scharf kritisiert.

"Auch wenn medizinisch ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Umverteilung und Schwangerschaftsverlauf nicht hergestellt werden kann, ist nach Auffassung der Ärztekammer im Umgang mit schwangeren Frauen in einer solch besonderen und belasteten Lebenssituation gesteigerte Sorgfalt geboten", hieß es.

Montgomery sieht den Erfolg nur als einen ersten Schritt, er erwartet vom Hamburger Senat ein weiteres Entgegenkommen, um die medizinische Versorgung von sogenannten Illegalen zu verbessern.

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