Kommentar

Alles, nur keine Reformblockade!

Von Sunna Gieseke Veröffentlicht:

Zu viele Ärzte, zu wenige Ärzte? Das Thema Bedarfsplanung hat immer Konjunktur. Jetzt erhält die Debatte neuen Schwung: Eine Kommission von Bund, Ländern, KBV, Bundesärztekammer, GKV-Spitzenverband und Gemeinsamem Bundesausschuss soll - wenn es nach Bundesgesundheitsminister Rösler geht - das Problem in neuer Besetzung angehen.

Auf den ersten Blick keine schlechte Idee, da sich die Versorgungsprobleme aufgrund der verschiedenen Zuständigkeiten nur sektorenübergreifend lösen lassen. So einfach ist es dann doch nicht.

Denn die Akteure verfolgen unterschiedliche Interessen. Obendrein fordern die Länder mehr Rechte und wollen bei der Bedarfsplanung ein Wörtchen mitreden. Rösler will den Streit in die Kommission vertagen.

Ob dort die alten Konflikte befriedet werden können, ist ungewiss. Denn bereits jetzt gibt es gegenseitige Vorwürfe. Es droht ein unschönes Szenario, in dem sich Bund und Länder blockieren - und damit die Sacharbeit lähmen statt vorantreiben. Vertagen aber ist das falsche Signal. Denn in zehn Jahren könnten nach KBV-Berechnungen bis zu 7000 Hausärzte fehlen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Länder starten Machtpoker um Ärzteverteilung

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer