Kommando zurück: KV Bayerns will die Regionen wieder stärken

Der neue Vorstand der KV Bayerns zieht nach 100 Tagen im Amt Bilanz. Wichtiges Ziel sei, sich auf der Bundesebene für die Regionalisierung der Honorarverhandlungen einzusetzen. Auch in Bayern sollen die Bezirksstellen wieder gestärkt werden.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:
Alles auf München fokussiert - das soll wieder vorbei sein.

Alles auf München fokussiert - das soll wieder vorbei sein.

© Ernst / fotolia.com

MÜNCHEN. Mit einer Re-Regionalisierung will die KV Bayerns (KVB) wieder näher zu ihren Mitgliedern kommen, so KVB-Vize Dr. Pedro Schmelz.

Um den Vertragsärzten in Bayern künftig vor Ort wieder mehr Service anbieten zu können, sollen die Bezirksstellen zusätzliches Personal bekommen, erläuterte Schmelz bei einem Pressegespräch, bei dem der neue KVB-Vorstand eine erste Bilanz nach 100 Tagen im Amt zog.

Mitarbeiter, die im Zuge der vorangegangenen Zentralisierung von Aufgaben nach München versetzt wurden, sollen künftig wieder in den Bezirksstellen zur Verfügung stehen. Die Umsetzung dieser Pläne solle ausgabenneutral nach einem mehrstufigen Plan in den nächsten drei bis vier Jahren erfolgen.

In enger Abstimmung mit den Berufsverbänden sei es außerdem gelungen, für das dritte und vierte Quartal 2010 eine Konvergenzregelung zu finden, die verhindert, dass Praxen gegenüber den entsprechenden Quartalen in 2008 mehr als fünf Prozent an Honorar verlieren, berichtete Schmelz.

Mit den Krankenkassen sei außerdem vereinbart, dass bisherige Einzelleistungen wie ambulante Operationen, belegärztliche Leistungen oder die Koloskopie als solche erhalten bleiben und vorbehaltlich einer gemeinsamen Bewertung der medizinischen Notwendigkeit eventueller Mengensteigerungen nicht budgetiert werden.

Für den Notarztdienst stehen in diesem Jahr mit 54,3 Millionen Euro rund sechs Prozent mehr für die Vergütung zur Verfügung als im Jahr 2010, berichtete Schmelz.

Auch auf Bundesebene habe sich die neue KVB-Führung die Regionalisierung auf die Fahnen geschrieben, erklärte KVB-Vorsitzender Dr. Wolfgang Krombholz. Die KV müsse wieder eine echte Verhandlungskompetenz bekommen.

Um das zu erreichen, müsste jedoch die Mittelverteilung durch den Gesundheitsfonds geändert werden, erklärte Krombholz. So könnten künftig nur noch 80 Prozent der Beitragseinnahmen über den Fonds umverteilt werden, so dass für die Finanzierung besonderer regionaler Versorgungsstrukturen 20 Prozent der Einnahmen zur Verfügung stünden.

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