Ärzte in Ingolstadt sollen Kostenerstattung simulieren

Was kostet die Privatabrechnung in der GKV? Die KV Bayerns will das jetzt herausfinden und startet mit Ärzten aus Ingolstadt eine Umfrage - sie sollen die Kostenerstattung im Praxisalltag simulieren. Ziel ist ein Vergleich zwischen EBM- und GOÄ-Vergütung.

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Stempel drauf: Die Kostenerstattung wird jetzt in Ingolstadt simuliert.

Stempel drauf: Die Kostenerstattung wird jetzt in Ingolstadt simuliert.

© INSADCO / imago

MÜNCHEN (sto). Um die finanziellen Auswirkungen bei Einführung der Kostenerstattung bei gesetzlich Krankenversicherten abschätzen zu können, wurde jetzt von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und dem Praxisnetz GO IN in der Region Ingolstadt eine Umfrage in den Praxen gestartet.

Dabei sollen in den Praxen in den Landkreisen Ingolstadt, Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und Neumarkt für eine fiktive Parallelabrechnung nach EBM und GOÄ jeweils 30 Patienten anonymisiert aus der laufenden KVB-Abrechnung für das zweite Quartals 2011 ausgewählt werden.

GOÄ-Abbrechnung wird im Praxisalltag simuliert

Bei den 30 Patienten soll es sich jeweils um zehn Patienten mit einem, zwei oder mehr als zwei Arzt-Patient-Kontakten im Quartal handeln, heißt es in einem gemeinsamen Rundschreiben von KVB und GO IN.

Im Einzelnen sollen von diesen Patienten in einer Excel-Tabelle einerseits die tatsächlich abgerechneten Gebührenordnungspositionen nach dem EBM einschließlich der Zahl der Punkte erfasst werden.

Dem sollen dann unter der Annahme, dass es sich bei dem betreffenden Patienten um einen Privatversicherten gehandelt hätte, andererseits GOÄ-Gebührenordnungspositionen einschließlich Punktezahl und abgerechnetem Gebührensatz gegenübergestellt werden.

Vergleichsdaten für künftige Pilotprojekte

Ziel des Projektes sei es, einen Vergleich zwischen EBM- und GOÄ-Vergütung für einzelne ärztliche Leistungen zu erhalten, der für die Unterschiede in der Vergütungshöhe repräsentativ sein sollte, erklärten die stellvertretende KVB-Vorsitzende Dr. Ilka Enger und der Vorsitzende von GO IN Dr. Siegfried Jedamzik.

Damit werde es dann auch möglich sein, das finanziellen Volumen eines Pilotprojektes zur Kostenerstattung bei gesetzlich Versicherten gegenüber den Krankenkassen darzustellen.

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