Kommentar
Vom Projekt zur etablierten Praxis
Eine gute Botschaft: In Sachsen-Anhalt hat sich der Einsatz besonders qualifizierter Praxisassistentinnen bewährt, die in Abstimmung mit Hausärzten vor allem alte und chronisch kranke Patienten aufsuchen.
Allerdings stellt sich wie so häufig nach der Evaluation des Programms "Zukunft Praxisassistenz" die Frage: Was kommt nach dem Projekt?
Dass eine Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis Sinn macht, ist auch wissenschaftlich unbestritten. Die Arbeitslast der Hausärzte steigt ständig. In keinem Industrieland haben Patienten so häufig Arztkontakte wie in Deutschland.
Bei den meisten Projekten - heißen sie nun EVA, MoNi oder AGnES - fehlt es nicht an gutem Willen, sondern an Durchschlagskraft der Insellösungen. Demgegenüber setzt der Hausärzteverband mit VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) auf Flächendeckung.
Allein in Baden-Württemberg arbeiten mittlerweile über 850 VERAHs in den Praxen. Dort wird im AOK-Hausarztvertrag über einen Vergütungszuschlag der Einsatz von Versorgungsassistentinnen gefördert. Damit kann besser als durch viele zeitlich begrenzte Projekte die Hausarztpraxis strukturell gestärkt werden.
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