AOK fordert schärferes Medizinprodukterecht

BERLIN (maw). Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes, nutzt die momentane Verunsicherung der Bevölkerung durch mangelhafte Silikon-Implantate, um eine "durchgreifende Reform des Medizinproduktegesetzes" zu fordern, das Medizinprodukte sicher machen und für einen guten Patientenschutz sorgen soll.

Veröffentlicht:

"Dies sollte auch das Ergebnis der für 2012 geplanten Überarbeitung der EG-Medizinprodukterichtlinien sein", so Deh weiter.

Die Brüsseler Reformen dürften nicht nur zu besseren Wettbewerbsmöglichkeiten für Hersteller in der EU führen, sondern müssten zugleich auch den Patientenschutz entscheidend verbessern, fordert der Kassenvertreter.

"Unverständliche Zurückhaltung"

Er kritisierte, dass das Gesundheitsministerium Register ablehne, die eine Versorgungstransparenz in Deutschland zum Standard werden ließen.

Es reiche auch nicht aus, wenn das Bundesgesundheitsministerium in Brüssel nur vortragen wolle, dass man bei der Umsetzung der Medizinprodukte-Richtlinie stärker auf unangemeldete Kontrollen setzen müsse, heißt es in einer Mitteilung der AOK.

Diese "unverständliche Zurückhaltung" des Gesundheitsministeriums sei nicht geeignet, um im Sinne des Patientenschutzes die Brüsseler Reformen zu prägen. Deh forderte, "gefährliche Brustimplantate und andere risikoreiche Medizinprodukte künftig bereits durch eine harte Zulassungsprüfung auszusortieren.

Sie dürften gar nicht erst in Arztpraxen und Krankenhäusern zum Einsatz kommen. Unangemeldete Kontrollen seien nur ein Teilaspekt.

Mit deren Forcierung könne man sich nicht vor dringend notwendigen Verbesserungen des Patientenschutzes durch eine durchgreifende Reform drücken."

Lesen Sie dazu auch: "PIP-Implantate ohne Riss halbjährlich kontrollieren" Regierung nimmt sich Implantate zur Brust Bei der PIP-Haftung sind Ärzte aus dem Schneider - fast Düsseldorf und Hamburg führen bei PIP-Implantaten UK: Klinikbetreiber gegen kostenlose PIP-Entnahme AOK fordert schärferes Medizinprodukterecht BKK Essanelle sichert Patientinnen Kulanz zu

Mehr zum Thema

Mit Eigenvorsorge und Pflegezusatzversicherung

Neues CDU-Grundsatzprogramm: Hausärzte erste Anlaufstelle

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

PPARδ-Agonist

Seladelpar zeigt Wirkung gegen primäre biliäre Cholangitis

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!