Fünf statt Müller

Die KBV-Spitze sucht nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Dr. Carl-Heinz Müller. Weil noch keiner gefunden ist, wird jetzt ein Ärzte-Quintett einspringen.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Dr. Carl-Heinz Müller hat fünf "Nachfolger".

Dr. Carl-Heinz Müller hat fünf "Nachfolger".

© KV Rheinland-Pfalz

KÖLN. Auch wenn Dr. Carl-Heinz Müller ab März nicht mehr im Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sitzt: KBV-Chef Dr. Andreas Köhler muss bis zur Wahl eines Nachfolgers nicht auf hausärztlichen Sachverstand verzichten. Ihm wird ein fünfköpfiges Gremium zur Beratung in hausärztlichen Fragen zur Seite stehen.

Es setzt sich zusammen aus Dr. Wolfgang-Axel Dryden, dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), der thüringischen KV-Chefin Regina Feldmann, ihrem bayerischen Pendant Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Thomas Fischbach vom Vorstand des Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sowie dem hessischen KV-Vize Dr. Gerd Zimmermann.

Nur für drei Monate

Die konkreten Aufgaben und Kompetenzen des Gremiums sind noch nicht definiert, sagt KVWL-Chef Dryden der "Ärzte Zeitung". "Das wird wohl noch eine Weile offen bleiben."

Seiner Erwartung nach werden die fünf Berater sich vor allem mit tagespolitischen Fragestellungen auseinander setzen und ihre Einschätzungen abgeben. Anstehende Aufgaben wie die Anpassung des EBM - etwa die geplante Veränderung der gewichteten Versicherungspauschalen - werde wohl eher der Beratende Fachausschuss bearbeiten.

Dryden verweist darauf, dass das Interimsgremium voraussichtlich nur für drei Monate aktiv sein muss. "Man sollte ihm nicht zu viel Bedeutung beimessen."

Nachfolger soll am 1. Juni gewählt werden

Offiziell hat noch kein Bewerber seinen Hut für die Nachfolge Müllers in den Ring geworfen. Er oder sie soll am 1. Juni auf der KBV-Vertreterversammlung vor dem Deutschen Ärztetag in Nürnberg gewählt werden.

Für das Vorstandsamt kursieren die Namen von einer Reihe potenzieller Kandidaten, von denen viele bereits abgewunken haben. Auch Dryden wird immer wieder genannt. Er sieht sein Betätigungsfeld aber nach wie vor in Westfalen-Lippe.

"Für den aus meiner Sicht sehr wahrscheinlichen Fall, dass wir einen anderen geeigneten hausärztlichen Kandidaten für Berlin benennen können, schließe ich meine Kandidatur aus", hatte er noch am Samstag auf der Vertreterversammlung der KVWL gesagt. Er geht fest davon aus, dass es für die Vorstandswahl einen konsensfähigen Kandidaten geben wird. "Warum sollte ich es dann machen?", fragt er.

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