Das geheimnisvolle Verschwinden der Methadon-Liste

Welcher Doktor in Hamburg bei der Methadon-Abgabe besonders "locker" war, konnte bis Dienstag im Internet nachgelesen werden. Jetzt ist die umstrittene Website offline.

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So sah sie vor ihrem Verschwinden aus: die Methadon-Liste.

So sah sie vor ihrem Verschwinden aus: die Methadon-Liste.

© Google

BERLIN (af). Auf einmal war sie weg. Die umstrittene Internetseite www.methadonliste-hamburg.de ist seit Dienstag Nachmittag nicht mehr zu erreichen.

Wer an den Provider herangegangen sein könnte, die Seite aus dem Netz zu nehmen, war am Dienstagnachmittag zunächst nicht zu ermitteln.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde war es jedenfalls nicht. Dafür sei man nicht zuständig, sagte ein Sprecher der "Ärzte Zeitung". Informationen über die nach wie vor anonymen Betreiber der Seite lägen der Behörde nicht vor.

Auf der Methadon-Seite fanden sich die Namen von fünf Hamburger Ärzten, die dort als "Hamburgs lockerste Methadonärzte" bezeichnet wurden.

Streit zwischen DSÄ und KV

In der Folge hatte sich eine Kontroverse zwischen dem Dachverband substituierender Ärzte Deutschlands (DSÄ) und der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg entfacht.

DSÄ-Generalsekretär Dr. Ingo Rempel hatte in einer Pressemitteilung verbreitet, die gesetzlichen Bestimmungen in Hamburg würden seit Jahrzehnten gebrochen. Es komme nicht von ungefähr, dass in Hamburg die meisten Methadon-Toten registriert würden.

Hamburgs KV-Vize Dr. Walter Plassmann hatte die Anschuldigungen als absurd zurückgewiesen. Bei der Behandlung von Drogenpatienten gälten scharfe Überwachungs- und Qualitätssicherungsvorschriften.

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