Thüringen

Kassen drohen wegen DMP mit Regressen

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WEIMAR. Thüringens Ärzten drohen hohe Rückforderungen aus den DMP-Verträgen. Die Krankenkassen haben in den vergangenen Tagen flächendeckend Regresse wegen abgerechneter, aber nicht erfüllter Qualitätszielparameter geltend gemacht. Dies teilte der KV-Vorstand in der Vertreterversammlung in Weimar mit.

"Wir sehen ein Riesen-Problem, aber wir sind im Moment machtlos", sagte KV-Vize Thomas Schröter. Die KV könne die Beanstandungen derzeit weder in der Abrechnung prüfen noch nachträglich widerlegen, weil keine Daten dazu vorliegen.

Es müsse daher mit weiteren Rückforderungen gerechnet werden. Es gehe zum Teil um fünfstellige Beträge, klagte ein Vertreter. Notfalls müsse man die DMP aufkündigen.

Davon riet Schröter ab: "Man sollte sich gut überlegen, die DMP jetzt auszusetzen. Da würde viel Honorar wegfallen. Wir sollten das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Ich sehe die Lösung darin, die DMP neu auszuhandeln."

Nach Angaben von KV-Hauptgeschäftsführer Sven Auerswald werden die DMP in Thüringen mit rund 20 Millionen Euro jährlich extrabudgetär vergütet. Die Programme seien für die Kassen aber nicht mehr so lukrativ wie früher.

Schröter zufolge habe es in der Vergangenheit mehrfach Regressansprüche gegeben, die aber zurückgewiesen werden konnten. Seit mehreren Wochen verhandelt die KV mit den Kassen parallel zu den Honoraren über eine Weiterentwicklung der DMP.

Daran seien prinzipiell beide Seiten interessiert, so Schröter, allerdings lasse sich die von den Kassen gewünschte Kopplung von Vergütungen an den Behandlungserfolg mit den Praxisabläufen kaum in Einklang bringen. Am 12. März ist ein Treffen geplant, auf dem auch die Rückzahlungsforderungen thematisiert werden. (rbü)

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