DEGAM-Kongress

Perspektiven für den Nachwuchs

Wer sich heute nicht um nächste Hausarzt-Generation kümmert, wird bitter bestraft werden.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Weil es zu wenige Hausärzte gibt, findet derzeit nur jeder zweite Hausarzt einen Praxisnachfolger.

Ein Grund dafür sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) erhebliche Probleme in der Aus- und Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin.

"Die Aus- und Weiterbildung ist eine Zukunftsfrage für unser Fach und für die Gesundheitsversorgung in Deutschland", sagte DEGAM-Präsident Professor Ferdinand Gerlach beim 47. Kongress seiner Gesellschaft in München.

Wenn es nicht gelinge, dafür Lösungen zu finden, "werden wir auf dem Land und später auch in den Städten Probleme bekommen", so Gerlach.

DEGAM schwebt Pflichtquartal in der Allgemeinmedizin vor

Die DEGAM habe "klare Vorstellungen" entwickelt, wie es in der Aus- und Weiterbildung weitergehen soll. Demnach soll künftig jeder Medizinstudierende das Recht haben nicht nur 14 Tage, sondern eine längere Zeit in der ambulanten Versorgung ausgebildet werden.

Konkret schlägt die DEGAM ein Pflichtquartal in der Allgemeinmedizin im PJ vor.

Zudem sollen bundesweit regionale Weiterbildungsverbünde aus Kliniken und Praxen etabliert werden, die jungen Mediziner eine Rotation ermöglichen, ohne sich jedes Mal neu bewerben zu müssen. Und schließlich sollte jeder junge Arzt einen Anspruch auf ein persönliches Weiterbildungsbudget bekommen, aus dem die Weiterbildung bezahlt wird.

Diese Aufgaben könnten in einer Stiftung zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung gebündelt werden, regte Gerlach an. Vergleichbare Initiativen gebe es bereits in Baden-Württemberg und Hessen - mit gutem Erfolg, so Gerlach. (sto)

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer