Schleswig-Holstein

Wird Verwaltungskostenumlage gesenkt?

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BAD SEGEBERG. Schleswig-Holsteins KV-Abgeordnete stehen vor der Entscheidung: Soll die Verwaltungskostenumlage gesenkt werden und ein neuer Büro- und Hörsaaltrakt entstehen? Die finanzielle Basis dafür ist vorhanden.

Die KV ist finanziell solide aufgestellt und hat in den vergangenen Jahren viel für ihre Rücklagen tun können. Dies ist vor allem auf steigende Honorargesamteinnahmen zurückzuführen. Diese stiegen von rund 865 Millionen Euro in 2006 auf 1044 Millionen Euro in 2012.

Die KV-Erträge kletterten in dieser Zeit von 23,7 auf 37,9 Millionen Euro. Das nutzte die Körperschaft, um die Betriebsmittelrücklage von 6,1 auf 13,4 Millionen Euro aufzufüllen. Der Sicherstellungsfonds wurde auf 10,2 Millionen Euro aufgestockt.

"Eine so auskömmliche Lage haben wir im Sicherstellungsfonds über Jahre nicht gehabt", sagte KV-Vorstand Dr. Ralph Ennenbach in der jüngsten Abgeordnetenversammlung.

Bilanzgewinn betrug 3,5 Millionen Euro

Der Bilanzgewinn betrug im vergangenen Jahr 3,5 Millionen Euro und lag seit 2007 nie unter 2,9 Millionen Euro. Ennenbach sieht damit genügend Spielraum, um die Verwaltungskostenumlage von derzeit 2,5 Prozent um 0,2 Prozent absenken zu können. Die KV müsste damit auf jährlich rund 2,1 Millionen Euro an Erträgen verzichten.

Laut Ennenbach bliebe dennoch genug Spielraum für Sicherstellungsfragen jeder Art und bei der Frage von Neueinstellungen.

Auch auf ein großes Um- oder Neubauvorhaben müsste wegen der Senkung nicht verzichtet werden: Geld für den Umbau des Abgeordnetensaals bzw. Neubau eines entsprechenden Gebäudes, das neben einem Versammlungsraum zusätzlich benötigte Bürofläche bieten würde, wäre auch bei Senkung der Umlage vorhanden.

Ärztekammer bekundet Nutzungsinteresse bei Neubau

Ein Vergleich der beiden Optionen ergab, dass der Neubau mit Erwerb der angrenzenden Fläche rund 2,5 Millionen Euro teurer wäre als der Umbau, mit entsprechendem Zusatznutzen. "Das ist eine politische Entscheidung", sagte Ennenbach. Wie die ausfallen wird, ist derzeit offen.

Eine Tendenz war in der jüngsten VV in Bad Segeberg nicht zu erkennen. Fest steht, dass die benachbarte Ärztekammer ihr Interesse bekundet hat, den neuen Versammlungsraum für eigene Veranstaltungen mit zu nutzen. So könnte ein Kommunikationsforum für die gesamte Ärzteschaft im Norden entstehen.

So weit ist es aber noch nicht: eine Bauvoranfrage ist gestellt, ein Wertgutachten der zum Erwerb stehenden Immobilie vorgeschlagen. Über den Kauf wurden bislang nur Vorverhandlungen geführt. (di)

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