Thüringen

Ärzte bleiben auf Portokosten sitzen

Veröffentlicht:

WEIMAR. Viel Geld für vermeintliche Kleinigkeiten: Die Sachkosten im EBM-Kapitel 40 haben bei der Vertreterversammlung in Thüringen für einiges Aufsehen gesorgt.

Allein für die Top 20 der Sachmittel wurden laut KV im vergangenen Jahr 9,5 Millionen Euro abgerechnet - angeführt von Brieftransport (2,8 Mio.), Versandmaterial (2,6 Mio.) und Sachkosten für endoskopische Gelenkeingriffe (1,5 Mio. Euro).

So wurden rund fünf Millionen Briefe und Faxe verschickt und 1,7 Millionen Kopien angefertigt. Das Problem für die Fach- und Hausärzte in Thüringen: Einen großen Teil haben sie aus eigener Tasche bezahlt.

VV-Mitglied Ingo Menzel ist empört: "Hier werden Sachen gedeckelt, die wir den Kassen schenken."

Die Dermatologin Kirsten Jung sprach gar von einem "selbstmörderischen Helfersyndrom". Man müsse wohl darüber nachdenken, solche Leistungen zu beschränken.

Der VV-Vorsitzende Andreas Jordan ergänzte, es sei nicht nachvollziehbar, warum Sachkosten, die für extrabudgetär abgerechnete Leistungen wie ambulantes Operieren anfallen, ebenfalls aus der gedeckelten Gesamtvergütung bezahlt werden müssen.

Ein Problem, so KV-Hauptgeschäftsführer Sven Auerswald, das sich leider nur auf Bundesebene klären lasse. (rbü)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle