Kommentar zur RWI-Schätzung

Mit vollen Händen

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Vierzig Milliarden Euro: Das ist die Summe der zusätzlichen Ausgaben von GKV und Pflegeversicherung bis 2020 durch die verschiedenen Gesundheitsreformen der Bundesregierung.

Auch wenn man berücksichtigt, dass diese Zahlen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) Schätzungen sind, gibt diese große Koalition den Beitragszahlern schwere Lasten mit auf den Weg.

Auf mindestens sieben Milliarden Euro pro Jahr beziffern die Forscher die Zusatzkosten insbesondere durch Pflege- und Krankenhausreform. Weitere Ausgabenpakete finden sich im Versorgungsstärkungs-, Hospiz- und Palliativ- und im Präventionsgesetz.

Niemand wird den Bedarf etwa für eine bessere pflegerische oder palliative Versorgung bestreiten. Aber ist jeder bisher ausgegebene Euro in der GKV tatsächlich unverzichtbar?

Hier setzt die Kritik an: Die noch sprudelnden Beitragseinnahmen der Sozialkassen kultivieren eine Konfliktscheuheit, die sich frühere Bundesregierungen nie hätten leisten können. Motto: Bloß keine Verteilungskonflikte!

Mit nötigem Lobbydruck werden Versorgungsstrukturen am Leben erhalten, die nicht zukunftsfähig sind - siehe die Klinikreform. Das kommt uns teuer zu stehen.

Lesen Sie dazu auch: RWI schätzt: Kostenlawine durch Gröhe-Reformen droht

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Lesetipps
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) bei der Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.

© Michael Kappeler/dpa

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Der Nephrologe Prof. Jürgen Floege von der Uniklinik RWTH Aachen rät beim 18. Allgemeinmedizin-Update-Seminar in Mainz davon ab den RAS-Blocker abzusetzen wenn der Kaliumspiegel des Patienten ansteigt, da so weder die eGFR verbessert noch das Hyperkaliämierisiko gesenkt wird.

© SaroStock / stock.adobe.com / generated AI

Nephrologe rät

RAS-Blocker bei Hyperkaliämie möglichst nicht sofort absetzen