Terminservicestellen

Gröhe erwartet fristgerechte Umsetzung

GKV-Patienten sollen künftig innerhalb von vier Wochen einen Facharzttermin erhalten. Am Montag sollen die Terminservicestellen in den Ländern einsatzbereit sein. Von Seiten der Kassenärzte gibt es Kritik.

Veröffentlicht:

BERLIN. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erwartet am Montag (25. Januar) einen reibungslosen Start der neuen Vermittlungsstellen für einen raschen Facharzttermin.

Die zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) hätten einen fristgerechten Aufbau der Terminservicestellen für Kassen-Patienten zugesichert. "Es gibt also keinen Grund, warum die Ärzte das nicht hinbekommen sollten", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: "Uns geht es um die Stärkung der Patientenrechte."

Die Terminservicestellen sollen bei den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen eingerichtet werden und von Montag an gesetzlich Versicherten mit einer Überweisung auf Wunsch binnen vier Wochen einen Termin bei einem Facharzt vermitteln.

Gröhe zuversichtlich

Damit sollen zu lange Wartezeiten vermieden werden. Falls dies nicht möglich ist, können Patienten ein Krankenhaus aufsuchen. Die Terminservicestellen sind von der Bundesregierung im Versorgungsstärkungsgesetz festgeschrieben worden.

Gröhe sagte der dpa: "Die Bundesländer haben uns bei einer Abfrage Ende des Jahres bestätigt, dass die Einrichtung von Terminservicestellen in allen Kassenärztlichen Vereinigungen gut vorangehe."

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) habe ebenfalls versichert, dass ihre regionalen Gliederungen (KVen) von einer termingerechten Einführung der Servicestellen ausgingen. "Ich erwarte von den Bundesländern, dass sie die Umsetzung des Gesetzes im Sinne der Patienten weiterhin eng begleiten", sagte Gröhe.

Widerstand gegen die Vermittlungsstellen

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung sowie ihre regionalen Gliederungen leisteten lange Widerstand gegen die Vermittlungsstellen. Jetzt sicherten sie zu, rechtzeitig an den Start gehen zu können.

Der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen erläuterte, für die Kassenärztlichen Vereinigungen stehe mit dem eTerminservice rechtzeitig eine elektronische Lösung für die Terminservicestellen bereit.

Grundsätzlich aber hegt er weiter erhebliche Bedenken gegen derartige Einrichtungen. Eine bessere Steuerung der Arztbesuche mache Terminvergabestellen überflüssig.

Die Wartezeiten entstünden, weil es zu viele Patienten gebe, die wegen derselben Beschwerden zu zwei, drei oder sogar noch mehr Fachärzten gingen, hatte Gassen zuletzt den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt. Im übrigen würden die Servicestellen keine Termine beim Wunscharzt vermitteln können. (dpa)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle