Klinik-Investitionen

Kommunen im Norden überfordert

25 Millionen Euro will Schleswig-Holstein in Kliniken investieren - wenn die Kommunen dasselbe tun.

Veröffentlicht:

KIEL. Krankenhäuser und Krankenkassen in Schleswig-Holstein warten auf ein Signal der Kommunen. Grund: Für die dringend erforderlichen Investitionen in die Kliniken hat das Land in einem Sonderprogramm 25 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt.

Die fließen aber nur, wenn die Kommunen Mittel in gleicher Höhe einbringen. Die Haushaltslage der Kommunen gibt aber wenig Anlass zur Hoffnung.

"Angesichts der angespannten Finanzlage vieler Kommunen ist das sicherlich eine Herausforderung, aber es geht um Investitionen, die seit Jahren aufgeschoben sind - und die ohnehin getätigt werden müssen", warnt der Ersatzkassenverband.

Der vdek verweist in diesem Zusammenhang auf einen Investitionsstau in Höhe von 500 Millionen Euro, der bei den Kliniken entstanden ist.

Auch die Krankenhäuser warten auf die zusätzlichen Mittel. Die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH) appelliert an die Entscheidungsträger in Land und Kreisen, sich auf einen Modus zur Finanzierung zu einigen - notfalls ganz ohne Beteiligung der Kommunen.

Dafür müsste die vorgeschriebene hälftige Finanzierung für dieses Sonderprogramm aufgehoben werden. Dann stünden zwar keine 50 Millionen Euro, aber wenigstens noch die Hälfte zur Verfügung.

Bei einem Festhalten an der hälftigen Finanzierung dagegen könnten die Mittel für die Krankenhäuser ganz verloren gehen.

"Das Land hat sich den Abbau des Investitionsstaus in den Kliniken auf die Fahnen geschrieben. Das Geld aus dem Sonderprogramm sollte nicht nur für Straßenbau ausgegeben werden", sagte KGSH-Geschäftsführer Bernd Krämer.

Nach Angaben des vdek würde bei einer vollständigen Ausschöpfung des Sonderprogramms die Investitionsquote des Landes im Krankenhausbereich erstmals seit 2008 wieder steigen - auf 5,73 Prozent der Gesamtkosten. Ohne das Programm läge sie bei 3,51 Prozent. (di)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle