Brandenburg

Schnelle Hilfe für Opfer sexueller Gewalt

Landesgesundheitsministerin erinnert Gynäkologen an die Option, Frauen auf die vertrauliche Spuren- sicherung hinzuweisen.

Veröffentlicht:

POTSDAM. Mehr Aufmerksamkeit für die Opfer sexueller Gewalt fordert die brandenburgische Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke).

"Sexuelle Gewalt findet zu wenig Beachtung in der Öffentlichkeit, obwohl etwa jede siebte Frau in Deutschland von strafrechtlich relevanter sexueller Gewalt betroffen ist. Sexuelle Gewalt darf nicht verschwiegen werden", sagte Golze anlässlich einer Fachtagung in Potsdam.

In Brandenburg können Opfer von Vergewaltigungen seit eineinhalb Jahren die Möglichkeit der vertraulichen Spurensicherung nutzen, ohne sofort Anzeige bei der Polizei erstatten zu müssen. Das Programm "Vergewaltigt - was nun? Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung" wird an vier Kliniken im Flächenbundesland angeboten.

"Die Entscheidung, ob eine Anzeige bei der Polizei gestellt werden soll, fällt vielen Betroffenen direkt nach der Tat schwer. Mit der vertraulichen Spurensicherung haben sie Zeit, sich diesen Schritt in Ruhe zu überlegen", erläuterte Golze.

Mehrere Kliniken beteiligt

An dem Programm beteiligt sind das Klinikum Frankfurt (Oder), die Ruppiner Kliniken Neuruppin, das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus und das Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam.

"Ich brauche dringend ein Gespräch mit einer Gynäkologin" oder "Ich brauche dringend ein Gespräch mit einem Urologen" sind die Schlüsselsätze, nach denen Opfer dort direkt zu der Station weitergeleitet werden, wo sie das weitere Vorgehen mit einem Arzt oder einer Ärztin beraten können.

Der ärztliche Untersuchungsbericht bleibt im Krankenhaus. Die gesicherten Spuren (zum Beispiel Spermaspuren, Verletzungen, blaue Flecke) werden anonymisiert an einem sicheren Ort mehrere Jahre gelagert.

Polizei kümmert sich

Wenn das Opfer sich zu spät zu einer Strafanzeige entschließt, kann es die Polizei auf die vertrauliche Spurensicherung hinweisen. Die Polizei kümmert sich dann um die weiteren notwendigen Schritte.

Laut Gesundheitsministerium sind Gynäkologen landesweit über das Angebot informiert und können Frauen entsprechend beraten.

Informationen gibt es zudem bei allen Opferberatungsstellen der Opferhilfe. Ein 90-sekündiger Kinospot soll das Angebot bekannter machen. Der Film und weitere Infos sind im Internet auf der Seite www.hilfe-nach-vergewaltigung-brandenburg.de zu finden. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vertreterversammlung

KV Nordrhein ruft Schiedsamt wegen Honorarvolumen 2026 an

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?