Niedersachsen

Kliniken wollen dauerhaft mehr Geld vom Land

Die Krankenhausgesellschaft lässt 180 Betten in Hannover vorfahren: Die Sonderzahlungen des Landes von 100 Millionen Euro reichen nicht.

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HANNOVER. Vertreter der 180 Krankenhäuser in Niedersachsen haben am Dienstag 180 ausrangierte Klinikbetten vor das Rathaus der Landeshauptstadt Hannover geschoben - als "Zeichen der finanziellen Schieflage", wie die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) mitteilt.

Zu der Aktion hatte die NKG aufgerufen. "Damit soll das Problem deutlich werden, das nicht nur Kliniken in Niedersachsen, sondern auch in vielen anderen Bundesländern betrifft", sagt der NKG-Vorsitzende Dr. Hans-Heinrich Aldag.

Das Finanzierungspaket der Landesregierung und der Kommunen im Land beläuft sich bis zum Jahr 2020 auf gut 1,3 Milliarden Euro für Niedersachsens Krankenhäuser.

Zusätzlich stellt das Land rund 100 Millionen Euro jährlich für die Beschaffung von Anlagegütern und für kleine bauliche Maßnahmen bereit, erklärte Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD): "Unser Ziel: Die hochwertige und gut erreichbare medizinische Versorgung der Menschen in Niedersachsen wird zukunftsfest aufgestellt."

Der NKG geht die einmalige Sonderfinanzierung nicht weit genug. Der Bedarf liege bei rund 530 Millionen Euro pro Jahr, das Land investiere jährlich aber nur 260 Millionen Euro, sagte Aldag. Ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 700 Millionen Euro sei nützlich, aber nicht dauerhaft hilfreich.

Das Land habe bisher jährlich zu wenig Geld in den Erhalt und in die Ausstattung der Krankenhäuser investiert, obwohl es dazu gesetzlich verpflichtet sei.

Das jährliche Investitionsvolumen müsse dauerhaft den notwendigen Anforderungen entsprechen, damit nicht gleich wieder der nächste Investitionsstau aufgebaut wird, sagte Helge Engelke, Verbandsdirektor der NKG. Er forderte, es müsse in moderne Gebäude, Technik und Datenkommunikation investiert werden. (cben)

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