Hamburg

Kliniken mit Vorsprung in der Kardiologie

Zuweisende Ärzte erhalten mit dem Hamburger Krankenhausspiegel Informationen zur Qualität der Versorgung bei 23 häufigen oder komplizierten Eingriffen. Auch Daten zur Patientenzufriedenheit mit einzelnen Kliniken sind abrufbar.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

HAMBURG. Die Krankenhäuser in Hamburg erzielen in der Herzchirurgie und in der Kardiologie in vielen Vergleichskriterien bessere Ergebnisse als der Bundesdurchschnitt. Dies zeigt der Hamburger Krankenhausspiegel, der um die Bereiche Herzkatheter-, Bypass-, Herzklappen-, Herzschrittmacher- und Defibrillator-Operationen erweitert wurde.

Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2015, als es drei große herzchirurgische Kliniken in der Hansestadt gab. Neben dem Universitären Herzzentrum (UHZ), dem Albertinen-Krankenhaus und der Asklepios-Klinik St. Georg ist inzwischen mit der Asklepios Klinik Harburg ein viertes großes Zentrum hinzugekommen.

Viele kommen aus anderen Bundesländern nach Hamburg

Außerdem gibt es ein Dutzend weiterer Häuser, die Eingriffe am Herzen vornehmen. Zusammen kommen sie auf 18.600 Herzkatheter-Behandlungen, mehr als 2500 Herzschrittmacher-Eingriffe, 1460 Defibrillator-Eingriffe, 1500 Bypass-Operationen, 1280 Herzklappen- und 200 kombinierte Bypass-Herzklappenoperationen.

Diese hohen Zahlen sind nur möglich, weil sich viele Menschen aus anderen Bundesländern in Hamburg am Herzen operieren lassen. Vier Prozent aller deutschen Bypass- und Herzklappen-Operationen finden in einem Hamburger Krankenhaus statt, obwohl dort nur 2,2 Prozent der der Deutschen wohnen.

Hohe Weiterempfehlungsrate

Die Datenauswertung im Hamburger Krankenhausspiegel erfolgt durch die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG). Deren Geschäftsführerin Dr. Claudia Brase betonte bei der Vorstellung der Ergebnisse die "ausgezeichnete Infrastruktur im Bereich Kardiologie und Herzchirurgie" in Hamburg und die Qualität. So liegt etwa die Sterblichkeit in Hamburger Krankenhäusern bei offen-chirurgischen Herzklappen-Operationen in Hamburg bei 0,8 Prozent, bundesweit dagegen bei 3,0 Prozent.

Neurologische Komplikationen gibt es bei kombinierten Bypass-Herzklappen-Operationen bundesweit drei Mal so häufig wie in Hamburg (0,6 Prozent). Insgesamt schneiden die Hamburger Kliniken bei zwei Drittel der Vergleichskriterien besser ab als der Bundesdurchschnitt.

Außer den auch für Laien verständlichen Qualitätsvergleichen umfasst der Krankenhausspiegel auch Daten aus Zufriedenheitsbefragungen von Patienten. Hier reicht die Weiterempfehlungsrate eines Krankenhauses von knapp 75 bis 97 Prozent, der Mittelwert liegt bei 86 Prozent. Mehr als 32.000 Patienten sind für die Befragung nach ihrem Krankenhausaufenthalt angeschrieben worden, fast 14.000 haben teilgenommen.

Die Website verzeichnet monatlich zwischen 30.000 und 40.000 Zugriffe mit steigender Tendenz. Am häufigsten werden die Daten aus der Orthopädie angeklickt.

Hamburger Krankenhausspiegel

- 28 Hamburger Krankenhäuser legen ihre medizinische Qualität zu 23 besonders häufigen oder komplizierten Behandlungsgebieten offen.

- Für die Kosten des Krankenhausspiegels kommen die Krankenhausträger auf. Die Kliniken in Hamburg sind nahezu flächendeckend vertreten.

- Ins Leben gerufen wurde der Hamburger Krankenhausspiegel vor zehn Jahren. Inzwischen gibt es auch in Bremen und Thüringen vergleichbare Portale.

Statistiken finden Sie auch unter: www.hamburger-krankenhausspiegel.de/qualitaetsergebnisse-a-z/

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau