Kommentar – Braunschweiger Modell
Ein erster Schritt
Nachdem sich in der Vergangenheit Krankenhausvertreter und Vertreter der KVen fruchtlos über die Versorgung ambulanter Patienten in den Kliniken gestritten haben, begruben jetzt Braunschweiger Vertreter beider Seiten das Kriegsbeil und setzen für drei Jahre ein Modellprojekt in die Welt: Ab dem 1. April werden vom Klinikum angestellte Allgemeinmediziner zu den Stoßzeiten außerhalb der Bereitschaftsdienst-Öffnungszeiten die Notaufnahme von leichter erkrankten Patienten entlasten. Das Gehalt der Kollegen kommt vom Klinikum, die Honorare aus dem Säckel der KV Niedersachsen. So einfach ist das. Das Hick-Hack um die Zuständigkeiten könnte ein Ende finden.
Ob aber so ein Modell auf Dauer die Versorgung sichert, und ob wirklich so viele "leichte Fälle" durch die Praxis abgefangen werden können, dass es sich für das Klinikum lohnt, eigens zwei Allgemeinmediziner einzustellen, bleibt abzuwarten. Denn der Trend, dass "normale" Patienten in den Notaufnahmen der Krankenhäuser auftauchen, anstatt zu einem Hausarzt zu gehen, wird voraussichtlich anhalten und sogar noch stärker werden.
Ein wirklich zukunftstaugliches System müsste sie alle ohne Umschweife versorgen können. Auf Dauer dürfte da auch das Braunschweiger Modell überlastet sein.
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