Digitalisierung

Koalition nimmt DMP in den Blick

Veröffentlicht:
DMP – umfassender Ansatz. Nun sollen nach dem Willen von Gesundheitminister Jens Spahn auch passende Apps dort zum Einsatz kommen können.

DMP – umfassender Ansatz. Nun sollen nach dem Willen von Gesundheitminister Jens Spahn auch passende Apps dort zum Einsatz kommen können.

© vege / stock.adobe.com

BERLIN. Die Koalition macht weiter Druck bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Jetzt hat sie die strukturierten Behandlungsprogramme (DMP) in den Blick genommen. "Apps können vor allem chronisch Kranken helfen, ihren Patientenalltag zu organisieren. Deshalb wollen wir den Krankenkassen erlauben, in den Chroniker-Programmen digitale Anwendungen zu nutzen", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Ärzte Zeitung".

Die Krankenkassen und ihre Landesverbände sollen künftig in der Versorgung chronisch kranker Menschen digitale medizinische Anwendungen einsetzen können, auch wenn die nicht zu den Anforderungen der Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zählen.

Diese Regelung soll mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) beraten und beschlossen werden. Darauf haben sich die Berichterstatter von Union und SPD vergangene Woche geeinigt. Der Änderungsantrag liegt der „Ärzte Zeitung“ vor.

Der neue Paragraf 137f des SGB V sieht zudem vor, digitale medizinische Anwendungen regelhaft in die Richtlinien des GBA zu übernehmen. Der Ausschuss soll bei der Erstfassung von Richtlinien und der turnusmäßigen Anpassung von DMP-Vorgaben die Aufnahme von geeigneten Apps prüfen. In Betracht kommen dabei zum Beispiel jene Apps, die das Selbstmanagement von chronisch kranken Menschen unterstützen.

Spitzenorganisationen der Hersteller digitaler Gesundheits-Anwendungen, wie bvitg oder BVMed, sollen ausweislich des Entwurfs ein Stellungnahmerecht bei den Beschlüssen des GBA zu den DMP-Richtlinien erhalten.

Es gibt derzeit sieben DMP. Insgesamt sind acht Millionen Patienten in DMP eingeschrieben, mehr als vier Millionen allein in das DMP Diabetes. (af)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Interview

Welche neuen ePA-Funktionen 2026 kommen sollen

Lesetipps
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Konzeptuelle Darstellung eines Viruspartikel, dieser besteht aus einem Kern aus Nukleinsäure (DNA oder RNA), der von einer Proteinhülle umgeben ist.

© ktsdesign / stock.adobe.com

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Die Frage, ob Kopfschmerzen bei einer bestimmten Sexpraktik besonders häufig auftreten, kann wohl verneint werden.

© Alessandro Biascioli / Getty Images

S1-Leitlinie

Kopfschmerzen beim Sex: Tipps für die Diagnose und Therapie