Im Notfall ist langes Warten auf den Facharzt üblich

LONDON (ast). Notfall-Patienten werden in Großbritannien oftmals zu langsam fachärztlich versorgt. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der britischen "Healthcare Commission" (HC) hervor.

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Laut der Untersuchung müssen Notfall-Patienten in zahlreichen staatlichen Kliniken "regelmäßig eine Stunde oder länger" auf einen Facharzt warten. Das sorgt im Königreich für gesundheitspolitische Schlagzeilen.

Die HC-Gutachter nahmen landesweit mehr als 150 Krankenhäuser des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes, dem National Health Service (NHS), unter die Lupe. Es ging darum, festzustellen, wie schnell Notfall-Patienten fachärztlich versorgt werden.

Ergebnis: Jedes fünfte staatliche Krankenhaus schafft es laut HC nicht, Notfall-Patienten zeitnah fachärztlich zu versorgen - und ist damit "zu langsam". In diesen Kliniken muss der Patient gewöhnlich länger als eine Stunde warten, bis sich ein Facharzt um ihn kümmert. Das ist deutlich länger, als die neuen Zielvorgaben des Londoner Gesundheitsministeriums bei der fachärztlichen Notfall-Behandlung.

Immerhin wird jedes dritte Krankenhaus als "gut" beurteilt, da es in diesen Kliniken gelingt, jeden neu eingelieferten Notfall-Patienten binnen 30 Minuten fachärztlich zu versorgen.

Als "Versorgung" im Sinne der Bestimmungen vom britischen Gesundheitsministerium reicht es, wenn ein neuer Patient kurz von einem Facharzt begutachtet wird. Oftmals ist es laut HC dann so, dass nach dieser ersten kurzen Konsultation eine mehrstündige Wartezeit folgt. Der NHS behandelte im Haushaltsjahr 2007/2008 insgesamt 19,1 Millionen Notfall-Patienten. Fünf Jahre zuvor waren es noch 16,5 Millionen Patienten.

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