Kommentar

Gesundheitsreform made in USA

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Wer wissen will, was harte Bandagen im Kampf um eine Gesundheitsreform sind, der verfolge die aktuelle Diskussion in den USA. Mit allen Mitteln versuchen dort die Republikaner, das zentrale Reformvorhaben der Obama-Administration zu torpedieren. So werden Bürgerversammlungen zur Gesundheitsreform nach einer sorgfältigen Choreografie lautstark von Reformgegnern gesprengt, geplante palliativ-medizinische Leistungen der öffentlichen Krankenversicherung Medicare mutieren zum "Euthanasie-Programm".

Aus Europa betrachtet, mutet die US-amerikanische Debatte skurril an: Das Gesundheitssystem verbraucht rekordverdächtige 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und leistet doch nur Spitzenmedizin für Wenige. Bis zur Immobilienkrise war bei mehr als 60 Prozent der US-Bürger, die sich überschuldet haben, Krankheit die Ursache der Insolvenz, meldete jüngst das "American Journal of Medicine". Um den Republikanern Paroli zu bieten, reaktiviert Präsident Obama seine internetbasierte Kommunikationsmaschine und wirbt um Unterstützer.

Lernen kann man daraus für die nächste Gesundheitsreform in Deutschland: Wer die innenpolitische Deutungs- und Debattenhoheit gewinnt, der bringt Reformen durchs Parlament.

Lesen Sie dazu auch: Obama gegen Dämonisierung seiner Reformpläne

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weltmalaria-Tag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer