Mehr Aids-Patienten in armen Ländern versorgt
GENF (dpa). Vier Millionen Menschen in den ärmeren Ländern haben 2008 moderne Aids-Medikamente erhalten. Das waren eine Million mehr als 2007. Diese Daten gehen aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervor, an dem die Weltgesundheitsorganisation WHO, das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und das UN-Programm zur Bekämpfung von Aids UNAIDS mitgearbeitet hatten. Damit haben in den Schwellen- und Entwicklungsländern rund 40 Prozent der Menschen, die solche Medikamente benötigen, sie auch bekommen.
"Der Bericht zeigt einen enormen Fortschritt bei der weltweiten HIV/Aids-Bekämpfung", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan laut einer Mitteilung. Es bleibe aber mehr zu tun. "Mindestens fünf Millionen Menschen mit dem Aids-Virus haben keine Zugang zu lebensverlängernder Behandlung und Versorgung." Etwa 9,5 Millionen Menschen hätten im vergangenen Jahr in ärmeren Ländern die Arzneien benötigt, heißt es in dem Bericht. UNICEF ergänzte am Mittwoch, dass nach wie vor Kinder seltener behandelt würden als Erwachsene.
So seien 2008 trotz der Fortschritte lediglich rund 38 Prozent der Kinder, die auf antiretrovirale Medikamente angewiesen sind, in Behandlungsprogrammen gewesen. Bei den Erwachsenen lag der Anteil bei 43 Prozent. Die Zahl der Kinder in Behandlung sei von 198 000 im Jahr 2007 auf 275 000 im vergangenen Jahr gestiegen, berichtet UNICEF. Zudem erhielten mehr HIV-positive schwangere Frauen antiretrovirale Medikamente, um die Übertragung des Virus auf ihr Kind zu verhindern. Der Anteil der behandelten Schwangeren kletterte von 35 Prozent in 2007 auf 45 Prozent in 2008.